Nina Niederhausen, Foto: Rheinzeitung
Nina Niederhausen, Foto: Rheinzeitung

Ihre Aquarellkunst findet international Beachtung

Malerin Nina Niederhausen ist im Sommer an Gemeinschaftsausstellung in Finnland beteiligt. 10. bis 25. August 2024

von Thomas Hoffmann

Brachbach. Pausen kennt sie selten, dafür hat die Brachbacher Künstlerin Nina Niederhausen viel zu viel zu tun. Täglich sitzt sie vor ihrer Staffelei in ihrem Atelier und versinkt in Welten, die vielen Menschen auf den ersten Blick verborgen bleiben.

Dabei geht es ihr nicht darum, einfach die Welt abzubilden, sondern es sind die Details, die ihr wichtig sind. „Viele Menschen gehen an Dingen achtlos vorüber, ich versuche, Eindrücke und Gegenstände, die mir ins Auge fallen, sozusagen zu konservieren und in den Mittelpunkt zu rücken", charakterisiert die 44-Jährige ihre Tätigkeit. Das gelingt ihr scheinbar mühelos, denn alte Bügelschlösser, rostige Fahrräder im Schnee, Anhängerkupplungen von ausrangierten Lokomotiven und viele andere Gegenstände werden im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt, sondern sie erfahren durch Nina Niederhausen eine strahlende Auferstehung.

Es sind die Liebevollen Details, die den scheinbar alltäglichen, wenn auch oftmals schon ausrangierten, Gegenständen nostalgisch anmutendes Leben einhauchen.

So scheint die Lampe des besagten „Schneefahrrades" ein leichtes Glimmen von sich zu geben, gelbe Sportschuhe über einem Boxring in der Luft zu schweben und Schiffsanlegerpoller, mit Stricken umrankt, eine Art stilles Eigenleben zu führen. „Es ist ein nahezu magisch wirkendes Farben- und Schattenspiel, mit dem die Malerin auch noch so alltäglichen Gegenständen zu einem sanft strahlenden Glanz verhilft. Kein Wunder, dass die in der Wohnung aufgehängten Werke, die sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Logopäden Alexander Grindel und der 15 Jahre alten Kokoni-Hündin Maja bewohnt, eine Art Zauber ausstrahlen und auch kein Wunder, dass viele dieser Aquarelle auf den verschiedensten Ausstellungen zu sehen sind.

Eine davon führt demnächst sogar ins finnische Tampere, denn dort wird eines ihrer Bilder vom 10. bis 25. August sicherlich die Blicke vieler Besucher anziehen. Bis dahin war es allerdings kein leichter Weg, denn dort stellen nur die allerbesten Aquarellkünstler Europas aus. Dass die Wahlbrachbacherin zu ihnen gehört, wurde im Jahr 2023 von der Deutschen Aquarellgesellschaft (DAG) gewissermaßen amtlich bestätigt, denn in diesem Jahr wurde Nina Niederhausen in diesen erlauchten Kreis aufgenommen: ein künstlerischer Ritterschlag, der erst das Tor nach Tampere öffnete. „Die Bestätigung, dass ich aufgenommen wurde, war zunächst im Spam-Ordner gelandet, aber als mir dann alles klar wurde, habe ich mich riesig gefreut“, sagt die sympathische Farbvirtuosin mit einem Lächeln. Insgesamt werden bei der finnischen Vernissage der „European Confederation of Watercolour Societies" (ECWS) zwölf Künstler aus Deutschland vertreten sein. Welches Kunstwerk von ihr die hohe Hürde, mit der die Messlatte bei der Gesellschaft angelegt wird, überwunden hat, will Nina Niederhausen noch nicht preisgeben: Betrachtet man allerdings die Auswahl, so kämen viele in Betracht.

So oder so, auf dem Erfolg ausruhen will Sie sich nicht. Und nach wie vor sieht Nina Niederhausen ihren Schaffensmittelpunkt in der Region. Sie ist Mitglied im Kunstforum Westerwald und im Kunstkreis Siegerland. Auch dort stellt sie regelmäßig aus, wie beispielsweise in der Jahresausstellung des Kunstkreises Siegerland vorn 25. April bis 21. Juni im IHK-Gebäude in Siegen (Nähe Siegerlandhalle). Sicherlich werden dort auch ihre Lieben

vorbeischauen, namentlich ihr Vater Bernd Niederhausen, als Ortsbürgermeister der Raiffeisengemeinde Hamm in der Region auch kein Unbekannter, und Mutter Cornelia Heuser, von der sie - wie sie sagt - das Kunstgen ebenso geerbt habe wie ihr Bruder Kai „Semor" Niederhausen, der als Graffitikünstler zwar einen anderen, aber doch verwandten Weg beschritten hat. „Die Mama unterstützt mich am meisten, sie hat eine künstlerische Ader, und die hat sie an uns beide weitervererbt", sagt Nina Niederhausen. Auf die Frage nach Ihrem Wohnort fügt Sie dann noch lachend an: „Ich fühle mich hier sehr wohl in Brachbach, aber in meinem Herzen bin ich immer noch ein Hammscher Mädchen

 

Werkschau mit Künstlern aus 14 Ländern

Bei der Ausstellung der Confederation of Watercolor Societies (ECWS) im Kulturzentrum Laikku in der finnischen Stadt Tampere werden vom 10. bis 25. August insgesamt 160 Werke von europäischen Aquarellkünstlern aus 14 Ländern zu sehen sein. Eines der zwölf deutschen Kunstwerke wird von der Wahlbrachbacherin Nina Niederhausen stammen. Zum Auftakt werden die ersten drei Tage der Veranstaltung begleitet von 27 Symposium der ECWS.

 

Magisches Farb- und Schattenspiel: Die Brachbacher Aquarellkünstlerin Nina Niederhausen, die mit einem ihrer Werke im Sommer bei derVernissage der „European Confederation of Watercolour Societies“ (ECWS) im finnischen Tampere vertreten sein wird, haucht auch scheinbar alltäglichen und oftmals vergessenen Gegenständen nahezu magisch wirkendes Leben ein.