Wolfram Gaffron, Metallskulpturen, Kunstkreis Siegerland

Udo Makulla

Offenes Atelier

16. + 17. Juni 2018

 

 Der Künstler Udo Makulla präsentiert seine

abstrakten Arbeiten im offenen Atelier in Wilnsdorf.

Andere Ebenen ausloten

 Udo Makulla lädt am Wochenende zum offenen Atelier ein

 

 

Pebe. Wilnsdorf. Die Treppe ist zwar steil, aber im Obergeschoss, in Wohnung und Atelier von Udo Makulla, öffnen sich Seh-Räume. Schauen, Betrachten ist immer eine Form der Auseinandersetzung: Was will ich sehen, was zeigt sich mir, und was reibt da zwischen Anspruch und Realität? Genau dieser Reibung geht Udo Makulla nach der am Wochenende zum offenen Atelier einlädt.

 

Mein Hauptarbeitsfeld ist die abstrakte Malerei", erläutert der Wilnsdorfer Künstler im Gespräch mit der SZ. Also eine Kunstrichtung, in der die Arbeit mit dem Material, dessen Potenzial und die Dynamik des Künstlers im Vordergrund stehen. Welche Assoziationen ergeben sich im Arbeitsprozess? Wohin wendet sich die Neugier? Gerade im Umgang mit der Abstraktion zeigt sich, wie sehr Kunst ein Denkprozess ist, der ergriffen und begriffen werden will. So auch in den sehr unterschiedlich dimensionierten Arbeiten Makullas, die von kleinen, wenigen Zentimeter großen Bildern bis zu großflächigen Leinwänden reichen. Manchmal möchte man so groß wie möglich arbeiten", sinniert der Maler lächelnd, „aber da gibt es dann Grenzen ...“ 

 

 

Oft zeigt sich in den Bildern eine kräftige, ein wenig an Hans Hartung erinnernde Geste, kontrastiert von zarten Strichspuren, zuweilen wirken die Bilder fast impressionistisch. In vielen Arbeiten nimmt die Farbe als Hintergrund die Funktion des Unter-Grundes, des tragenden, darstellenden Grundes ein, auf dem sich schnell und kräftig Pinselspuren manifestieren, Collagenelemente werden eingesetzt, überhaupt ist der Mix an Materialien unübersehbar im experimentellen Herangehen an die Realität. Viel Arbeit mit und an der Reduktion des Themas auf immer Essenzielleres wird sichtbar. „Früher habe ich die Malerei häufig an Skizzen angelehnt“, erklärt Udo Makulla. Heute lasse er sich eher auf die spontane Idee ein. „Und beim Arbeiten verändert sich immer etwas."

 

 

Er unternimmt auch Ausflüge in die experimentelle Fotografie und präsentiert die hochaufgelösten Fotos in großformatigen Drucken. In ihnen zeige sich eine enge Verwandtschaft zum abstrakten Malprozess, bestätigt der Künstler. Es gehe ihm bei den experimentellen Fotografien um die Farbfelder, die sich zeigen, wenn die Konturen durch die extreme Nähe unscharf werden bzw. völlig verschwinden. Die Frage sei, wie die Farben wirken. „Ich gehe dafür so nahe an die Objekte heran wie möglich und fotografiere in die Dinge hinein“, beschreibt er seine Arbeitsweise. Ob zwischen Pflanzen in Nachbars Garten, ob beim fotografischen Blick in eine Lebensmittelverpackung oder auf eine Bildstörung im Fernseher, die alltäglichen Dinge beginnen im Verschwimmen anders auszusehen, offenbaren andere Ebenen - ob an sich selbst oder im Bewusstsein des Betrachters, bleibt offen.

 

 

Ab und an, sagt Makulla fast beiläufig, fertige er auch Skulpturen an, arbeite dann mit Eisen, aber zum Beispiel auch mit alten Werbeschildern, aus denen Umrisse ausgeschnitten werden. Hier werden unaufdringliche Gegenbotschaften zum Vordergründigen sichtbar.

 

 

 

Udo Makulla:

Offenes Atelier. Wilnsdorf, Frankfurter Str. 26,

Samstag und Sonntag, 16. und 17. Juni, jeweils 12 bis 18 Uhr.

 

 

Quelle: pepe. Siegener Zeitung, Kultur, Donnerstag 14.6.2018

 

Impressionen vom "offenen Atelier" Udo Makulla             16. Juni 2018

Udo Makulla, Mitglied im Kunstkreis Siegerland, Malerei und Fotografie
Udo Makulla - Malerische Prozesse durch Fotografie
Udo Makulla - Malerische Prozesse durch Fotografie